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Perserverance

 

Wenn reden etwas kosten würde oder jeder bares Geld zahlen müsste, sobald er seine angekündigten Neujahrsvorsätze bricht, würden wir Menschen dann eher durchhalten?

 

Das englische Wort Perserverance bedeutet so viel wie Beharrlichkeit und Ausdauer. Etwas, das wir bei jedem Neujahrsvorsatz, sei es mit dem Rauchen aufzuhören, mehr Sport zu treiben, uns gesünder zu ernähren oder achtsamer mit uns zu sein, benötigen. Denn es haben sich schließlich über Jahre hinweg Gewohnheiten eingeschlichen, mit denen zu brechen vor allem bedeutet, dass wir uns mit unserer eigenen Bequemlichkeit anlegen. Wer es gewohnt ist, sich jeden Abend ein Feierabendbier aufzumachen wird seinen Körper überrumpeln, gibt er ihm stattdessen Wasser und Joggingschuhe. Zu Anfang eines neuen Jahres, wenn wir von allen Seiten durch gute Vorsätze umzingelt und noch entspannt von den Feiertagen sind, mag uns das noch leichter fallen, doch wie ist es nach einem anstrengenden Tag um unsere Motivation bestellt? Was ist, wenn wir schlecht geschlafen haben und glauben zu erschöpft zu sein?

 

Da ist die Aussicht auf Couch und Fernseher um einiges angenehmer, als die auf ein Fitnessstudio. An stressigen Tagen, an denen wir von einer Sache zur nächsten hetzen, glauben wir, nur eine Zigarette kann uns beruhigen und wir haben uns diese ebenso verdient, wie einen fettigen Burger mit Pommes. Wenn alles gut läuft, wir uns wohl fühlen, ist es oftmals leichter etwas durchzuhalten.

 

Es sind allerdings gerade die Tage, an denen wir uns nicht danach fühlen, das zu tun, was wir uns vorgenommen hatten, auf die es besonders ankommt. Denn gerade an diesen Tagen festigen wir unsere neuen Gewohnheiten, was uns überhaupt erst die Chance gibt, Ergebnisse zu sehen. Zu wissen, wie es sich anfühlt, nicht mehr zu rauchen, weniger zu trinken, abzunehmen, ausgeglichener zu sein. Und um das zu erreichen, brauchen wir Perserverance.

 

Ausdauer und Beharrlichkeit sind die Dinge, die wir brauchen, in der Zeit zwischen der anfänglichen Motivation und den ersten sichtbaren Ergebnissen, um vor uns selbst zu unserem eigenen Wort stehen zu können. Das mag denjenigen unter uns leichter fallen, die mit großer Selbstdisziplin gesegnet sind, aber wir alle haben Vorsätze in unseren Leben, deren Umsetzung uns an manchen Tagen unmöglich und unwichtig erscheint. Einige Menschen sind nicht einmal fähig, sich selbst zu disziplinieren, wenn ihre Gesundheit auf dem Spiel steht. Mit Perserverance einher geht das Wissen, wofür wir durchhalten und kämpfen. Was ist unser Ziel, wie sieht es genau aus und wie genau wird es sich anfühlen das zu erreichen?

 

Damit im Hinterkopf fällt es uns leichter zu entscheiden, ob uns all die täglichen Versuchungen unserem Ziel näherbringen oder nicht. Es macht es uns leichter zu entscheiden, ob wir ja oder nein sagen sollen. Außerdem geht es nicht darum, uns ans Ziel zu beamen, sondern einen Weg dorthin zu gehen. Gerade an diesen schweren Tagen kann uns die Erinnerung daran helfen, nicht nachzulassen. Schließlich ist auch der kleinste Schritt in die richtige Richtung ein wichtiger und einer, der uns weiter bringt, als wir gestern waren.

 

Einen weiteren Akkord von diesem neuen Lied zu lernen oder auch nur zu wiederholen, was wir bereits eingeübt hatten. Vier Sätze mehr, an dem Text, den wir schreiben wollen. Eine dreißigminütige Joggingrunde, auch wenn wir sie langsamer laufen, als zuvor. Ein kleines bisschen Qual wird uns Zwischenerfolge bescheren und kann auf lange Sicht Wunder bewirken. Wenn wir dagegen Tage komplett auslassen schaffen wir uns die Berechtigung, das auch in Zukunft wieder und wieder zu tun, wenn uns etwas zu hart erscheint, was im Grunde aber nicht hart ist.

 

Es verlangt uns nur ein wenig Ausdauer und Durchhaltevermögen ab und verspricht uns am Ende des Tages berechtigten Stolz auf uns und unsere Leistungen.

 

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