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Der (fast) perfekte Mord

Niemand darf mein Motiv kennen, also höre ich auf von dir zu reden. Ich zeige keine Wut mehr, keine Rachegedanken und das fällt mir leicht, denn je mehr ich darüber nachdenke, wie ich dich töten kann, desto besser geht es mir.

Und heute ist es soweit. Es ist Jagdsaison und in dem Waldstück direkt an deinem Grundstück hallen Schüsse. Ich sehe dich auf deiner Terrasse sitzen, das Glas Rotwein in deiner Hand. Durch das Visier meines Gewehrs sehe ich dich rauchen. Ich lasse dich noch einen Zug nehmen, dann drücke ich ab und lasse die Kugel deinen Kopf perforieren. Bei dem Schuss wird niemand aufhorchen, es ist einer von vielen, dennoch packe ich die Waffe ein, ziehe die Handschuhe aus und verlassen den Tatort.

Der Friedhof ist nicht weit entfernt und das Grab, das ich mir ausgesucht habe, wird wohl ab morgen bepflanzt werden. Die Erde ist noch locker. Ich komme genau richtig. Die Waffe und die Handschuhe werfe ich da rein und schütte die Erde wieder auf. Nach Hause kann ich noch nicht, da dann mein Alibi platzt. Marc ist Sternekoch, der es ohne mich niemals so weit gebracht hätte. Er schuldet mir dieses Alibi und er ist ein Star, niemand wird an ihm zweifeln. Er war sofort bereit der Polizei zu sagen, dass wir den ganzen Nachmittag bis spät in den Abend Rezepte ausprobiert haben.

Ich fahre durch die Gegend, hole mir schließlich Essen zum Mitnehmen und sorge dafür, dass mein Nachbar mein Kommen bemerkt. In meiner Wohnung liegt mein Handy. Ich nehme es mir entspannt und lasse mir die Eilmeldung des Nachmittags anzeigen, die mir angekündigt wird. Die Schlagzeile springt mir sofort ins Auge und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

 

 

STARKOCH MARC HENNEMANN STIRBT BEI EXPLOSION IN DER KÜCHE SEINES RESTAURANTS

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