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Angst

Was ist Angst? Angst ist das, was uns nachts nicht schlafen lässt. Wenn unsere Gedanken rasen, Sorgen befeuern und ein düsteres Bild von unserer Zukunft zeichnen. Wenn wir uns gezwungen fühlen, die schlimmstmöglichen Szenarien durchzugehen: Einsamkeit, Misserfolg, falsche Entscheidungen und Aufgeben. Und wir keine Lösungen oder auch nur Hoffnung sehen. Das ist Angst.

Angst gewinnt, wenn wir vor wichtigen Entscheidungen stehen, A oder B und einen Schritt vor und zurück in jede Richtung unternehmen. Wenn die Zweifel an beiden Wegen uns so sehr lähmen, dass wir keine Entscheidung treffen und letztlich uns selbst aufge­ben. Wenn wir uns und unseren Wünschen keine Chance geben, weil wir nicht weitersehen können, als den ersten Schritt.

Angst schubst uns, wenn alle um uns herum den einen Weg gehen und einen Stuhl zum Sitzen finden, wie bei der Reise nach Jerusalem. Alle außer uns. Angst schickt uns denselben Weg entlang, weil keiner gerne allein zurückbleibt, weil die Herde Sicherheit bedeutet und wir sofort das Gefühl haben, mit uns stimmt etwas nicht. Und außerdem, geht Angst ungern den harten Weg. Angst ist immer da, wenn wir etwas tun, was wir noch nie getan haben, Angst taucht schon beim Gedanken an Veränderung auf, Angst kommt mit allem Unbekannten.

Angst ist nichts Besonderes oder Schlimmes aber doch oft genug unser schlimmster Feind. Und je mehr wir uns verstecken und nachgeben, umso stärker wird sie. Wenn wir uns ihr stellen, evaporiert sie vor unseren Augen.

Aber das tun wir nicht. Wir rennen umher und holen uns Rat. Wir hoffen, dass jemand anderes Antworten hat, die nur wir selbst finden können. Manchmal scheint es auch, als würden wir uns Erlaubnis holen wollen, Dinge zu verändern und unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Doch niemand um uns herum kennt alle Antworten und weiß, was für uns am besten ist, außer uns selbst.

Angst mag sich übermächtig anfühlen, aber Angst ist nicht real, solange wir uns nicht in einer wirklich lebensbedrohlichen Situation wiederfinden. Angst ist vielmehr eine Wahl, die wir nicht treffen müssen. Es ist bemerkenswert wie sich die Dinge ändern, die sich vor uns auftürmen, wenn wir sie aus einer anderen Perspektive betrachten. Wir können sie mutig, hoffnungsvoll, neugierig oder auch nur vorsichtig betrachten und sofort eine körperliche Erleichterung dabei spüren. Angst lähmt uns, hilft uns nicht dabei zu wachsen, unser Leben zum Besseren zu verändern.

 

Wenn es aber das ist, was wir wollen, dann sollten wir aus der Angst treten und eine andere Emotion wählen.

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