Was wird bleiben von den guten, alten Zeiten?
Ich weiß noch, wie es damals war, im ersten Studienjahr. Der Himmel so weit, die Sorgen so klein. Wir wussten noch nicht, wer wir mal würden sein oder wohin dieser Weg uns führt. Und es hat uns auch nicht interessiert. Auf unseren To-Do-Listen haben Träume existiert, Begeisterung war unser Lebenselixier. Sie sagen, wir haben es weit gebracht. Ich sage, die Zeit hat unser Lachen leiser und uns müder gemacht. Einst unverformte Gesichter haben jetzt Ecken und Kanten.
Wo verstecken sich, die Freude und die Einfachheit?
Und ich weiß noch, wie es damals war, in unserem ersten Jahr. Ich wusste nicht, dass Zeit anhalten kann, aber du hast sie zum Stehen gebracht, an jedem Tag, in jeder Nacht. Du hast jeden Moment mit Musik gefüllt, hast mich Liebe hören lassen, warst meine Zukunft zum Anfassen. Du hast Träume erweckt, die es vor dir nicht gab. Mit dir hat das Leben süßer geschmeckt. Du hast mich gelehrt, was in keinem Buch steht. Ich dachte, dass die Zeit mir dir nie vergeht. Wohin hat sie unsere Liebe genommen? Kann ich sie zurückbekommen?
Die Zeit kennt keine Gnade. Gerade fingen meine Träume erst an, schon bin ich aus einigen erwacht. Und während mir Nostalgie und Sehnsucht zu schaffen macht, verpasse ich die Gegenwart in all ihrer Pracht. Der Himmel hat sich zugezogen, du bist mit deinen Versprechen davongeflogen. Aber wenn von der guten, alten Zeit nichts anderes bleibt, als vollkommene Momente, die mit allen Sinnen in uns weiterleben, möchte ich keinen davon mehr missen. Alles verändert sich und das, was mich gerade noch umgibt, was ich mit meinen Augen erblick‘, werde ich eines Tages vermissen.
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